Austausch allgemein » sehr interessanter Bericht einer Meditierenden!

http://www.spirituelle-krisen.net/downlo...ngen_marion.pdf

Wirklich sehr interessant! Was ist diese Kundalini-Energie, ich habe da nur so ein Schlagwort-Halbwissen drüber... Ich versuche immer, in dem Traumaverarbeitungsprozess Gesetzmäßigkeiten zu entdecken und zu sehen, an welcher Stelle ich stehe. Ich habe das Gefühl, ich erlebe diesen Prozess, den viele "sehr Spirituelle" als plötzlichen Einbruch erleben, viel langsamer und gesteuerter. Wobei sie ja auch schreibt, sie musste das letztlich "nacharbeiten". Ich hatte das Gefühl, nach dem großen Frieden und der Befreiung, die ich nach dem Aufarbeiten meines ersten großen Traumas, ist dieser Gipfel tatsächlich zu einer Art Plateau geworden, auf dem es mir zwar nicht mehr so furchtbar geht, wie davor, ich aber auch nicht glücklich bin und immer noch "gestresst". Ich habe danach schon einige andere Traumafetzen gefunden, die für mich in eine dritte Kategorie gehören und nun taste ich mich zum zweiten großen "Traumablock" vor... Seeeeeh systematisch Nein, im Ernst, da scheint schon Sinn hinter zu stehen. Habe aber auch das Gefühl, ich müsse nochmal "zurück", um die Probleme wirklich auch im Hier und Jetzt zu lösen. Es reicht halt nicht, "nur" (HAHA!) die Traumata anzuschauen - man muss auch völlig neue Wege in der Gegenwart gehen! Was wiederum die Verarbeitung beschleunigen kann. Sehr interessantes Thema, ich merke schon, ich könnte lange darüber schreiben. Möchte mich eh auch sehr gerne näher mit den Verbindungen zwischen Neuropphysiologie und Spiritualität beschäftigen, speziell in Bezug auf Traumaheilung.

Hallo Glove,

danke für den Link, ich habe den Artikel gelesen und es juckt in meinen Fingern dazu meine Erfahrungen zu schreiben. Du hast ja so garnichts dazu geschrieben. Meditierst du viel? Hast du Kundalini Erfahrungen?

Ich mache ja gerade fast täglich Turnübungen mit so Telegymnastik DVDs. Meridian stretching, Atemgymnastik, Rücken Qi Gong und auch Kundalini-Yoga .. und ihr solltet mich mal sehen, wenn ich mit meinen Chakren tanze. Aber nicht weil ich große Erleuchtung anstrebe sondern um meinem Körper bei der Traumaverarbeitung zu helfen. Ich mache das seit ca. 1/4 Jahr und habe wahrlich deutlich mehr Lebenskraft und öfter auch das Gefühl meine Zellen sind gerade alle glücklich.

Und ich kenne die im Artikel beschrieben Effekte wie, zittern, Zähneklappern, Pulsrasen, .. plötzlich erhöhte Körpertemperatur usw. Ich habe da zum Glück die Bücher von Peter Levine gefunden, die diese Vorgänge sehr gut erklären. Das sind blockierte Energien, quasi Traumarückstände, die wir alle mitunter das ganze Leben mit uns herumschleppen. Da müssen gar keine besonders schlimmen Dinge passiert sein - das sind schon Stürze, operative Eingriffe in den Körper, natürlich die Verluste, an denen wir ja nicht vorbeikommen im Leben, .. es ist als ob da abgespaltene Seelenanteile zurückkommen und zum Leben wieder zur Verfügung stehen.

Und beim Reisen nach Innen (mit Focusing) ploppt da bei mir mitunter ein Kindheitserlebnis hoch, das ich längst vergessen hatte. Z.B. letztens der Tod meines Meerschweinchens als ich 5 Jahre alt war, bin an meinen Tränen fast erstickt und es war niemand da, der mich emotional abgeholt hätte.

Ich habe im Internet und einem Yoga Buch was zu dieser Kundalini gelesen. Ich fürchte mich ja vor Schlangen .. und dann brauchts einen erfahrenen Yogibegleiter, weil das Psychosen auslöst usw. das hat mir irgendwie alles Angst gemacht. Da ist mir Levine's "Tigerkraft" als Erklärung lieber. Sein Buch "Vom Trauma befreien" ist mein Tipp für alle die sich für hochsensibel halten und sich saft- und kraftlos sich durchs Leben schleppen.

lg a-moll

Hi a-moll,

hier sind ein paar im Forum, die sich mit Meditation beschäftigen.
Ich selber meditiere seit 25 Jahren, aber natürlich mit unterschiedlicher Intensität.
8 Jahre Zen, strenges Sitzen. von ´90-98
Verschiedene Yoga-Formen kenne ich auch... Kundalini-Yoga... macht man wohl tatsächlich besser
mit einem Lehrer, insbesonders, wenn man "sensibel" ist.
Jeder muss da seinen Weg finden. Anfangs ist es nicht so gut, zu viele verschiedene Sachen zu machen.

Ja, ich hab nach extremen sesshins auch Weinkrämpfe gehabt, das ist völlig normal.
Habe im Laufe der Jahre zwar sicher nicht alles, aber doch sehr viel probiert.

Momentan mache ich QiGong, seit 2 Jahren wieder.

Peter Levine kenne ich nicht. Nur Stephen Levine. Der ist übrigens auch absolut lesenswert.
Habe den Peter mal gegoogelt, scheint auch sehr interessant zu sein.

Es gibt soviel Literatur mittlerweile, dass man selbst als Interessierter den Überblick verliert.

VLG
G

Hallo Glove,

danke für deine Antwort - wow schon 25 Jahre. Ja, der Levine Namensvetter sieht auch interessant aus, den kannte ich nicht. Sein "Hör auf deinen Kummer" könnte sogar so etwas ähnliches sein.

Ich habe ja mit dem Buddhismus und meditieren nur ein klein wenig Erfahrung von meinen allerersten Schritten auf meinem Weg, da habe ich ein Achtsamkeitswochenende im örtlichen Buddha-Institut mitgemacht. Ich habe da sicher vieles falsch oder nicht verstanden und manches Kind mit dem Bade ausgeschüttet (z.B. mein Gehirn, der vielen Gedanken wegen gleich komplett abgewertet). Ich habe das dann nicht mehr lange weitergemacht, salopp gesagt dachte ich das sollen die machen, die nur noch lächelnd unter dem Baum sitzen wollen und mit Gemüseschnipseln für Ihren Guru zufrieden sind. Ich glaube dass mein Ego und meine Bedürfnisse also irgendwie alles an mir wichtig ist für ein Leben in dieser Welt, sonst hätten wir das nicht. Ich meditiere schon auch ab und zu ein paar Minuten, aber nicht mit Hintergrund Buddhismus, ich bin da mehr auf Graf Dürckheim und sein Hara umgestiegen und benutze den Atem mehr um mich tagsüber zwischendurch wieder im Körper zu verankern.

Es ist mir klar dass es viele Wege gibt und die alle ihre Berechtigung haben, also nicht dass ich denke Buddhisten wären auf dem Holzweg, ganz und garnicht.

@ a-moll

Der Graf Dürckheim kommt sozusagen aus dem Zen.
Mein Onkel hat vor vielen Jahren wohl mehrere Seminare bei ihm belegt.
Er war ziemlich begeistert damals, ich erinnere mich.
Ist sicher mehr als 30 Jahre her.

Ich habe sogar noch eine alte Audio-Cassette, auf der mein Onkel das Seminar
mitgeschnitten hat. Habe ich neulich noch in der Hand gehabt.
Leider kann man kaum etwas verstehen.

Ich habe oft über ihn gelesen, aber nie etwas längeres von ihm.
Ist sicher ein toller Lehrer gewesen. Leider 1988 verstorben.
Habe nur Gutes von ihm gehört.

VG
G

ich noch mal, falls du ihn mal bei Gelegenheit (1 Stunde 12 Minuten) hören möchtest, ich habe da neulich mal einen Vortrag von ihm gefunden
Der Körper den ich habe, der Leib der ich bin (Audio)

lg a-moll

@ a-moll

Super. Vielen, vielen Dank. In einer ruhigen Stunde werde ich mir das anhören!
Hoffentlich kommt diese Stunde bald!!!
Im Moment geht es hier drüber und drunter...

LG
G

@a-moll: Oh, das klingt ja interessant, muss ich mir zu Hause in Ruhe anschauen!
Peter Levines Bücher haben mir auch sehr weitergeholfen - ich halte sie für einen sehr wichtigen Beitrag zur Traumapsychologie. Einer der Wenigen, die Psychologie, Spiritualität und Neurologie zu gedanklich zu verbinden wissen: Ich hoffe sehr, dass dieses Wissen stärkere Verbreitung findet und die körperorientierten Traumatherapien so langsam auch mal die aus meiner Sicht längst überfällige Kassenzulassung bekommen... Mich würde total interessieren, ob es da eigentlich Studien drüber gibt - von wegen wissenschaftlich bewiesene Wirksamkeit und so... Weißt du was darüber?

@ Sophia: über Studien weiß ich leider gar nix. Hm, aber der Kern von dieser Somatic Experience Sache ist ja eigentlich das Focusing. Das erhellende an den Levine Büchern war für mich, dass ich da eine erfreuliche Erklärung für diese Körpereffekte gefunden habe. Wie sind deine Erfahrungen damit? Falls du magst, kannst du gerne davon berichten.
LG a-moll